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Astrachan und Zufälle


7. Juni 2016


KM  5217 | Astrachan befindet sich mitten im Wolgadelta, dem größten Flussdelta Europas. Die Fläche von 27000 Quadratkilometern ist größer als ganz Hessen. Hier mündet die Wolga ins kaspische Meer.

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In Astrachan erwarten mich 2 nagelneue Schwalbe Reifen. Außerdem die wichtigen Rohloff-Ersatzteile, die Dank Sasha und Nikita innerhalb von wenigen Tagen mit einem privaten Paketdienst (Nicht der russischen Post) von Sibirien hier eingetroffen sind.

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Sergey (Zweiter von rechts) ist Kameramann und hat selbst schon eine Tour mit dem Rad nach Spanien gemacht. Bei Ihm kann ich übernachten und meine neuen Teile am Rad einbauen. Mit seinen Freunden machen wir gemeinsam eine kleine Rundtour durch Astrachan.

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Seine Verlobte Dasha versucht gerade, sich mit der Herstellung von einer Art „beef jerkey“, (getrocknetes Fleisch mit Gewürzen) selbstständig zu machen. Das Rezept dazu stammt aus dem Kaukasus. Bislang kann sie es nur an Freunde verkaufen, da sie erst noch verschiedene Lizenzen, Räumlichkeiten und Geräte erwerben muss.

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Deshalb arbeitet sie seit kurzer Zeit im Cafe. Die ersten 2 Wochen waren unbezahlte Einarbeitungszeit. Erst wenn sie das komplette Menü mit Einzelzutaten des Cafes auswendig kennt, wird sie erstmals bezahlt werden. Große Sprünge wird sie mit dem Gehalt leider nicht machen können.

Der Mindestlohn in Russland beträgt 6200 Rubel (Weniger als 90 Euro im Monat). Unter anderem werden Straßenkehrer und Krankenschwestern nach diesem Tarif bezahlt. Für Krankenschwestern ist es überhaupt nur möglich davon zu leben, weil sie üblicherweise Schmiergelder von den Patienten erhalten. Bei anderen Tätigkeiten wie etwa den Straßenkehrern gibt es diesen Zusatzverdienst allerdings nicht. Wie ich erfahre, werden solche Tätigkeiten meist von Rentnern erledigt, die ihre Rente damit etwas aufbessern. Für mich ist es fast unvorstellbar, wie man mit so wenig Geld über den Monat kommen kann. Die Supermarktpreise für Lebensmittel sind mit unseren vergleichbar.

Dann ergibt sich ein unglaublicher Zufall, als wir mit unseren Rädern noch kurz in einem Magazin einkaufen wollen: Wir sehen einen mit roten Ortlieb-Taschen bepackten Radfahrer. Zuerst winken wir nur kurz, dann beschließe ich, ihm hinterherzufahren und denke: Das kann nur ein Deutscher sein. Und tatsächlich stammt er aus Berlin! Er heißt Christian und ist auf dem Weg nach Neu-Dehli (Rechts im Bild).

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Wir beschließen, ihn zu seinem Hostel zu begleiten und am nächsten Tag verabreden wir uns alle zu einem musikalischen Abend bei Oleg und Sergey. Oleg und Sergey sind Brüder. Sie leben gemeinsam sieben Kilometer außerhalb vom Zentrum. Beide waren einige Jahre in Deutschland, als Ihr Vater dort als Soldat stationiert war. Sergey zeigt mir stolz sein Zeugnis von der Realschule in Schwerin.

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Ein weiterer Zufall will es, dass Christian an diesem Tag seinen Geburtstag feiert. Deshalb zaubert Dasha auf die schnelle einen „Bier-Kuchen“. Er besteht aus Brot, Gurken, Mayonnaise und Wurst. Es wird ein langer Abend.

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Da sich unsere Routen über 370 Kilometer überschneiden, beschließen Christian und ich, die nächsten Tage gemeinsam bis Atyrau in Kasachstan weiter zu fahren.

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Christian will dann weiter nach Süden fahren. Ich habe vor, von dort aus Kasachstan zum Großteil mit dem Zug zu überbrücken. Deutsche können sich dort ohne Visum nur für 15 Tage aufhalten. Von meiner Route, die ich in zu Hause geplant hatte, bin ich seit Moskau abgewichen, da der Süden Russlands abwechslungsreicher ist. Der Plan ist nun, nach der Zugfahrt nach Astana wieder nach Russland in die Region Altai einzureisen. Die Größte Sorge momentan ist, dass mit dem Transport des Fahrrads im Zug alles klappt.

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Comments are currently closed.

4 thoughts on “Astrachan und Zufälle”

  • Keke sagt:
    7. Juni 2016 um 7:42 Uhr

    Unglaublich:)…Bierkuchen…so lustig, richtig gut:)…90€/Monat…unvorstellbar…und die roten Radtaschen, der Hammer:)bin etwas neidisch auf deine freie Zeit, Urlaub dauert noch, herzliche sommerliche Grüße und einen wunderbaren Tag!

  • Angustias Fernandez sagt:
    7. Juni 2016 um 21:16 Uhr

    Unglaubliche Zufälle, toll wie sich deine Reise entwickelt. Verfolge immer gespannt deine Reiseberichte. Viel Glück weiter hin auf deiner Reise. Herzliche grüße aus Ulm angustias

  • Hannelore Braunwarth sagt:
    7. Juni 2016 um 22:18 Uhr

    Sehr spannend was Du erlebst, wir verfolgen es weiterhin gespannt und freuen uns auf weitere Reiseberichte mit den entsprechenden Fotos. Vielen Dank dafür!
    Wir wünschen Dir weiterhin eine gute Reise und grüßen herzlich aus Langenau ins weit entfernte Rußland! Hannelore und Hans

  • Angela sagt:
    7. Juni 2016 um 23:48 Uhr

    Das läuft ja richtig gut bei dir. Diese Reise ist auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis für dich. Freue mich schon auf deinen nächsten Bericht
    Lg Angela

Bloginfo


Während meiner Reise habe ich auf dem Smartphone etwa jede Woche einen Blogbeitrag verfasst. Das Smartphone konnte ich mit einem Dynamo-Lader aufladen, das Mobilfunknetz ist in Russland gut ausgebaut. Die insgesamt 27 Beiträge sind chronologisch geordnet, beginnend mit dem neuesten Eintrag. Über den Button "Read More" gelangt man zum vollständigen Eintrag.


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